Sommer 1983. Wir waren immer ein Rudel Mopedtreiber. Jeder wusste welchen Platz er im Pulk bei gelegentlichen Wien-Umland-Ausflügen einzunehmen hatte. Machte es doch auf einem 50ccm Moped der Achtzigerjahre einen erheblichen Unterschied aus, wie man sein Gefährt übersetzt hatte oder ob man eine „Rennbirn“ montiert hatte. An meiner Puch Monza war noch alles original. Deswegen nahm ich mit meiner 45km/h Rakete (laut Tacho) immer eher einen hinteren Platz ein. So auch zu der Anreise zum damals neu eröffneten Wiener Restaurant einer amerikanischen Kette. Wir waren ca 4 oder 5 50ccm Mopeds, alle mit Sozia.
Nach dem Besuch beim Mäci Mariahilferstraße schien aber mein Moped ein wenig besser zu laufen. Sie beschleunigte einfach besser und irgendwie tat ich mir leichter beim fahren. Auch von der Ampel weg war es ziemlich ungewöhnlich, dass die anderen beim Start einige Meter hinter mir waren.
Irgendwann schrie ein Kumpel was in meine Richtung. Doch bei dieser mörder Geschwindigkeit hörte ich nicht viel. Wir blieben dann stehen und der Kumpel meinte sehr fragend: „Heast Oida, warum hast die Moni nicht mitgenommen?“ Verdammt! Vergessen!
Ich fand Moni dann auf ihren Nach-Hause-Weg (natürlich zu Fuß) mit tränenreichem Gesicht auf. Ihre ersten schluchzenden Worte waren „Du liebst mich nicht mehr!“
Wir waren dann trotzdem noch 12 Jahre zusammen.
lg
Robschi